20.06.2022, 05:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.06.2022, 05:47 von ScoreAddict.)
Schliesslich und letztlich blieb noch die Frage übrig, was mit dem "Alten" passieren sollte. Als junger Mensch wollte man da nicht mehr viel Aufhebens (wortwörtlich) machen. Also wurden die zwei alten Rechner (samt Floppies) an meinen Schulfreund Harald verkauft. Wie oft habe ich noch bis in die 90er Jahre C64 beim Sperrmüll herumliegen sehen! Und liegen lassen.
Es war ein Abschied ohne Trauer denn der Nachfolger war in jeder Hinsicht dem Vorgänger überlegen. Na gut, man musste sich auch erst umgewöhnen und die 3,5"-Disketten waren Anfangs ziemlicher Schrott. Und spürbar teurer. (Mein Kompromiss dafür war die Anschaffung eines externen 5,25"-Laufwerks, aber unter Kickstart 1.3 hatte das noch diverse Tücken - GANZ zu schweigen davon dass es da auch 96dpi-Laufwerke gab, für die man spezielle Disketten benötigte!)
Der zweite Rechner würde aber auch insgesamt anders behandelt werden - immer mehr als Anwendungsmaschine und immer weniger als Spielegerät. Nicht dass der letztere Aspekt keine Rolle spielte, denn von einem reinen "Rechenknecht" einmal abgesehen, wollte man zuhause auch mal damit Spass haben. Mit dem Amiga fuhr man da insofern gut, anwendungsseitig steckte man aber in einer Sackgasse. Ab 1992/3 wurde das bei mir dann zu einem Problem. Doch da reden wir schon vom dritten (bzw. in meinem Fall dem vierten) Rechner...
Und weiter geht's da mir gerade der Sinn danach steht...
"Industriestandard" war Anfang der 90er Jahre das Zauberwort - und der Fluch für alles was nicht IBM PC und DOS (später Wintel - Windows und Intel) war. Beim Amiga konnte man sich z.B. beim Thema Textverarbeitung noch eine Weile um Word/Winword herummogeln. Aber sobald Excel und PowerPoint - vor allem als Austauschformate - benötigt wurden, kamen auch die besseren Programme (Wordsworth, Final Writer) an ihre Grenzen. Denn die Firmen dahinter lizensierten oft - schlicht und ergreifend aus Kostengründen - nicht die Microsoft-Standards. Die Zahl der "ernsthaften" Amiga-User war überschaubar und viel Spielraum gab es dann logischerweise nicht. (Ein Bekannter von mir hat Mitte der 90er Jahre Design studiert und dem wurde von seiner Hochschule ein Macintosch aufgezwungen. Was für jemanden, der kaum bzw. kein Geld nebenher verdiente, eine ziemlich teure Anschaffung war. Und die Software dafür kostete auch nicht wenig.)
An der Hochschule konnte man über die CIP-Pools dann zwar auch an IBM PCs mit DOS/Windows arbeiten, aber sobald man mit einer solchen DOS-Diskette nach Hause kam, war am Amiga erstmal Schluss. Da gab's kein Word, Excel oder Powerpoint. Und die Formatkonvertierung von Amiga-Word Perfect auf DOS-Microsoft Word war NICHT perfekt. Auf beiden Seiten nicht. Das kann ich noch (lebhaft!) aus erster Hand bestätigen.
Der Druck einen PC anzuschaffen stieg ab 1992 massiv an und erfreulicherweise fielen mit den nagelneuen Intel Pentium I-CPUs (und ihrer Konkurrenz) die Preise für die Hardware gerade in den Keller! Mit den meist viel zu heiss laufenden 486ern der Vorgänger war ein Kelch an einem vorbeigegangen! Und der Run auf diese schnellere Hardware hatte die Preise auch massiv hochgetrieben. Kein Fehler diese CPUs und ihre "Ice Caps" komplett zu ignorieren. Und ab Pentium I 120MHz fing dann die gute Zeit an...
Nachdem die Finanzierung meiner ersten "DOSe" 1992 stand, suchte ich mir den passenden Versender in den Anzeigen einer Zeitschrift aus. Denn den einheimischen "Lach- und Fachhandel" konnte man getrost ignorieren - und nicht bloss preissmässig. Es würde noch knapp zwei Jahre dauern, bis ich das einzige (ernsthafte) "Systemhaus" bei mir in der Ecke (lies: 90km von der nächsten Grosstadt) entdecken würde. Und das lag - gut versteckt - am Rande der Stadt. Die liefen der "Laufkundschaft" nämlich nicht hinterher.
Da ich selber "vom Fach" war brauchte ich nur einen Midi-Tower, Netzteil, Mainboard, Grafikkarte, CPU und Speicher - und ein 3,5" Diskettenlaufwerk. Ein CD-ROM gab's erst nach Anfrage des Händlers, der sich wunderte warum ich zum Neukauf meines Rechners keines brauchte (Antwort: Ich hatte damals noch keine einzige CD-ROM im Besitz!) Für den Amiga 2000 hatte ich mir einen NEC MultiSync 3D gebraucht angeschafft, der (per Monitorumschalter) jetzt auch an den PC durfte.
Die Festplatte - eine flotte Quantum 120MB IDE - kam aus dem Rechner meines Vaters. Dem wurde dann eine gebrauchte 250 MB von Seagate spendiert. Viel Platz! Und wie zuhause bei den Eltern kam als OS DOS 6.2 und Windows 3.11 drauf.
Eine Studentenlizenz (sowie die eine oder andere geschenkte Lizenz) sorgten dann für die schnelle "Besiedlung" mit der wichtigen Software. Spiele gab's natürlich auch, neuere waren aber meist zu teuer. Einen Drucker habe ich mir ebenfalls gebraucht gegönnt (NEC P7 Plus). Und von einer Soundkarte reden wir mal ab Ende des Jahres 1992...
JETZT sah die Sache schon ganz anders aus! Datenaustausch zwischen Amiga und PC gab es natürlich auch (per Nullmodemkabel). Aber der Amiga war 1992 noch lange nicht erledigt. Im Gegenteil!
Es war ein Abschied ohne Trauer denn der Nachfolger war in jeder Hinsicht dem Vorgänger überlegen. Na gut, man musste sich auch erst umgewöhnen und die 3,5"-Disketten waren Anfangs ziemlicher Schrott. Und spürbar teurer. (Mein Kompromiss dafür war die Anschaffung eines externen 5,25"-Laufwerks, aber unter Kickstart 1.3 hatte das noch diverse Tücken - GANZ zu schweigen davon dass es da auch 96dpi-Laufwerke gab, für die man spezielle Disketten benötigte!)
Der zweite Rechner würde aber auch insgesamt anders behandelt werden - immer mehr als Anwendungsmaschine und immer weniger als Spielegerät. Nicht dass der letztere Aspekt keine Rolle spielte, denn von einem reinen "Rechenknecht" einmal abgesehen, wollte man zuhause auch mal damit Spass haben. Mit dem Amiga fuhr man da insofern gut, anwendungsseitig steckte man aber in einer Sackgasse. Ab 1992/3 wurde das bei mir dann zu einem Problem. Doch da reden wir schon vom dritten (bzw. in meinem Fall dem vierten) Rechner...
Und weiter geht's da mir gerade der Sinn danach steht...
"Industriestandard" war Anfang der 90er Jahre das Zauberwort - und der Fluch für alles was nicht IBM PC und DOS (später Wintel - Windows und Intel) war. Beim Amiga konnte man sich z.B. beim Thema Textverarbeitung noch eine Weile um Word/Winword herummogeln. Aber sobald Excel und PowerPoint - vor allem als Austauschformate - benötigt wurden, kamen auch die besseren Programme (Wordsworth, Final Writer) an ihre Grenzen. Denn die Firmen dahinter lizensierten oft - schlicht und ergreifend aus Kostengründen - nicht die Microsoft-Standards. Die Zahl der "ernsthaften" Amiga-User war überschaubar und viel Spielraum gab es dann logischerweise nicht. (Ein Bekannter von mir hat Mitte der 90er Jahre Design studiert und dem wurde von seiner Hochschule ein Macintosch aufgezwungen. Was für jemanden, der kaum bzw. kein Geld nebenher verdiente, eine ziemlich teure Anschaffung war. Und die Software dafür kostete auch nicht wenig.)
An der Hochschule konnte man über die CIP-Pools dann zwar auch an IBM PCs mit DOS/Windows arbeiten, aber sobald man mit einer solchen DOS-Diskette nach Hause kam, war am Amiga erstmal Schluss. Da gab's kein Word, Excel oder Powerpoint. Und die Formatkonvertierung von Amiga-Word Perfect auf DOS-Microsoft Word war NICHT perfekt. Auf beiden Seiten nicht. Das kann ich noch (lebhaft!) aus erster Hand bestätigen.
Der Druck einen PC anzuschaffen stieg ab 1992 massiv an und erfreulicherweise fielen mit den nagelneuen Intel Pentium I-CPUs (und ihrer Konkurrenz) die Preise für die Hardware gerade in den Keller! Mit den meist viel zu heiss laufenden 486ern der Vorgänger war ein Kelch an einem vorbeigegangen! Und der Run auf diese schnellere Hardware hatte die Preise auch massiv hochgetrieben. Kein Fehler diese CPUs und ihre "Ice Caps" komplett zu ignorieren. Und ab Pentium I 120MHz fing dann die gute Zeit an...
Nachdem die Finanzierung meiner ersten "DOSe" 1992 stand, suchte ich mir den passenden Versender in den Anzeigen einer Zeitschrift aus. Denn den einheimischen "Lach- und Fachhandel" konnte man getrost ignorieren - und nicht bloss preissmässig. Es würde noch knapp zwei Jahre dauern, bis ich das einzige (ernsthafte) "Systemhaus" bei mir in der Ecke (lies: 90km von der nächsten Grosstadt) entdecken würde. Und das lag - gut versteckt - am Rande der Stadt. Die liefen der "Laufkundschaft" nämlich nicht hinterher.
Da ich selber "vom Fach" war brauchte ich nur einen Midi-Tower, Netzteil, Mainboard, Grafikkarte, CPU und Speicher - und ein 3,5" Diskettenlaufwerk. Ein CD-ROM gab's erst nach Anfrage des Händlers, der sich wunderte warum ich zum Neukauf meines Rechners keines brauchte (Antwort: Ich hatte damals noch keine einzige CD-ROM im Besitz!) Für den Amiga 2000 hatte ich mir einen NEC MultiSync 3D gebraucht angeschafft, der (per Monitorumschalter) jetzt auch an den PC durfte.
Die Festplatte - eine flotte Quantum 120MB IDE - kam aus dem Rechner meines Vaters. Dem wurde dann eine gebrauchte 250 MB von Seagate spendiert. Viel Platz! Und wie zuhause bei den Eltern kam als OS DOS 6.2 und Windows 3.11 drauf.
Eine Studentenlizenz (sowie die eine oder andere geschenkte Lizenz) sorgten dann für die schnelle "Besiedlung" mit der wichtigen Software. Spiele gab's natürlich auch, neuere waren aber meist zu teuer. Einen Drucker habe ich mir ebenfalls gebraucht gegönnt (NEC P7 Plus). Und von einer Soundkarte reden wir mal ab Ende des Jahres 1992...
JETZT sah die Sache schon ganz anders aus! Datenaustausch zwischen Amiga und PC gab es natürlich auch (per Nullmodemkabel). Aber der Amiga war 1992 noch lange nicht erledigt. Im Gegenteil!